Die Wunder des Rabbi Eliezer

Baal Hatanja sagt, dass Hashem uns Menschen so erschaffen hat, dass der Kopf über das Herz herrscht. Der Verstand gibt die Richtung an, nicht das Gefühl. Was aber ist der Verstand? Der Verstand ist Herr über unsere Gefühlswelt. Wir sollen uns nicht von unseren Gefühlen leiten bzw. verleiten lassen. Wie heißt es so schön? Liebe macht blind. Deswegen sei nicht blind! Versuche, mit deinem Kopf zu arbeiten. Hashem hat den Menschen so erschaffen, dass der Kopf über dem Herzen herrscht. Für uns ist es die Tora, die wir immer in unserem Kopf tragen.

Wir dürfen uns nicht von unseren Gefühlen in die Irre leiten lassen …

Aber das Grundproblem von uns allen ist nicht, dass wir uns ab und dann in die Irre führen lassen. Das Problem besteht darin, dass wir unsere Schöpfung auf den Kopf stellen.

Baal Hatanja sagt, dass Hashem uns Menschen so erschaffen hat, dass der Kopf über das Herz herrscht. Der Verstand gibt die Richtung an, nicht das Gefühl.

Und was machen wir? Wir wollen das Herz über den Verstand herrschen lassen. Gerade dies ist so gefährlich, weil der böse Trieb genau diese Schwachstelle eiskalt ausnutzt. Der Satan kennt unseren hartnäckigen „Virus“. Er weiß, dass wir von unseren Gefühlen geleitet sind und den Verstand oft vergessen und demzufolge die Tora! Die Tora ist Leben! An ihr müssen wir unseren Verstand festhalten.

Der böse Trieb ist die Unverschämtheit im Inbegriff. Hollywood-Produktionen sind nichts im Gegensatz zu den Produktionen des Satans …

In der Wüste, wo das gesamte Volk der Israeliten auf Moses und die Übergabe der Gesetzestafeln wartet, nutzt der Satan diese Gelegenheit aus. Er zeigt dem gesamten Volk ein Drama! Er zeigt vor den Augen des gesamten Volkes die Beerdigung von Moses! Eine große Lüge, die der Satan in den Verstand des jüdischen Volkes legte, als Moses sich auf dem Berg Sinai befand und sie auf ihn warteten. Aber in Wahrheit marschiert der Zaddik mit den Gesetzestafeln zum Volk. Er lebt und alles ist okay! Was für ein Lügner dieser Satan ist!

Dasselbe sehen wir bei Abraham … Abraham macht sich auf und will seinen Sohn Itzchak opfern. Der böse Trieb spricht zu Abraham: „Wohin geht du? Ich gehe mit meinem Sohn die Tora studieren.“ – „Nein, das tust du nicht! Du willst ihn jetzt opfern.“

Abraham darauf: „Okay, dann weißt du also Bescheid. Ja, genau, das habe ich gerade vor.“

Was tut der böse Trieb, dieser Schurke? Er spricht zu Abraham: „Nein, das tust du nicht!“

Die Stimme, die du gestern gehört hast; die Stimme die dir aufgetragen hat, deinen Sohn zu opfern, war der Satan: „Gott hat mich dir geschickt, um dich zu warnen, diesen Fehler zu tun. Ich bin ein himmlischer Engel der dich beschützt …“

Wie dreist! Der Satan sagt zu uns, die Stimme Gottes sei die des Satans gewesen. Was ich dir jetzt aber mitzuteilen habe, ist, dass es der Wille Gottes.

Der Satan ist so hinterlistig, dass er sich als Engel ausgibt und einem Menschen einredet: „Ich sage dir die Wahrheit. Was ich dir zu sagen habe, nur das ist wahr.“ Der Mensch, dessen Verstand nachgiebig ist, weil ihm das Wissen der Tora fehlt, um die List des Satans sofort durchschauen zu können, lässt sich von Satan einreden, dass dieser Mensch ein Nichtsnutz und ein totaler Versager ist.

Doch wie können wir uns vor schlechten Gedanken schützen??

Der Satan belastet den Verstand eines Menschen mit glaubhaften Geschichten. Er versucht ihn zu Boden zu drücken, indem er einem Menschen ein schlechtes Gewissen einredet und sich auf diese Weise selbst erniedrigt. Solch ein Mensch gerät infolgedessen ins Abseits. Er lässt sich von seinen Gefühlen leiten. Der Mensch muss lernen, dass sein Verstand Herr über sein Herz wird, nicht aber sein Herz Herr über seinen Verstand.

Lerne die Tora! Nimm sie in deinen Verstand auf und spüre, wie standhaft dich diese erfrischenden Worte der Emuna machen werden!

In Baba Mazia 59a wird eine Geschichte über den Disput zwischen Rabbi Eliezer den Großen und die Weisen Israels erzählt. Sie diskutierten über einen Ofen: Tanur Achna´i – also einen Keramikofen. Rabbi Eliezer der Große sagte, dass dieser Ofen rein ist. Hingegen meinen unsere Weisen, er sei unrein.

Rabbi Eliezer der Große wusste aber, dass er Recht hat und so antwortete er: „Wenn die Halacha es so schreibt wie ich es sage, dann wird es dieser Johannisbrotbaum uns beweisen.“ Daraufhin wurde der Baum gefällt.

Aber die Weisen Israels entgegneten ihm, man könne keine halachische Frage durch einen gefällten Baum beweisen.

Rabbi Eliezer der Große gab zur Antwort: „Okay, dann wird es diese Wasserleitung beweisen!“ In dieser Leitung floss das Wasser ursprünglich von links nach rechts. Plötzlich schwamm das Wasser in die entgegengesetzte Richtung, von rechts nach links.

Die Weisen Israels meinten, man könne keine halachische Frage durch einen veränderten Wasserstrom beweisen.

Rabbi Eliezer der Große sprach: „Okay, dann werden es die Mauern der Toraschule beweisen.“ Das Gebäude drohte einzustürzen. Rabbi Jehoshua sprach zu den Mauern: „Wenn die Weisen Israels sich gegenseitig in der Halacha besiegen, was mischt ihr euch ein?“

„Stopp!“, schrie Rabbi Eliezer. So blieben diese Wände stehen. Die Mauern gingen der Ehre von Rabbi Eliezer wegen nicht mehr zurück und stürzten der Ehre der Weisen Israels wegen nicht zusammen.

Rabbi Eliezer der Große: „Okay, dann wird es eben der Himmel beweisen.“

Bat Kol sprach vom Himmel: „Was wollt ihr denn alle von Rabbi Eliezer, dessen Wort überall der Halacha entspricht?“

Rabbi Jehoshua sprang auf und entgegnete: „Nein, die Tora ist nicht im Himmel, sondern hier auf Erden und wir bestimmen nach dem Gesetz der Tora, was Halacha ist …“

Seitdem wurde Rabbi Eliezer ständig gemoppt wegen der Wunder (Johannisbrotbaum, Wasserleitung, Gebäude, Engelstimme), die G´tt ihnen durch Rabbi Eliezer bewies, sie aber nicht erkennen wollten.

Wie schon am Anfang des Vortrages erwähnt, sagte Baal Hatanja einst, dass Hashem uns Menschen so erschaffen hat, dass der Kopf über das Herz herrscht. Der Verstand gibt die Richtung an, nicht das Gefühl. Der Kopf, also der Verstand, enthält die Tora. Die Tora ist Gesetz und somit ist alles wahr, was sich in ihr befindet. Wunder, auf die wir warten, sind nicht nötig, denn allein schon die Tora ist ein Wunder an sich. Konzentriere deinen Verstand daher auf die Tora.