HaShems Wohlgefallen

Zuerst liebe deinen Nächsten, danach rede mit ihm über die Tora, so wirst du erfolgreich sein.

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

Neulich wurde ich gefragt: „Ein naher Verwandter in Deutschland, der sich selbst eher nicht als Jude sieht – es wurde ihm wie so oft verschwiegen –, heiratet eine nichtjüdische Frau. Macht es Sinn ihm und seiner Frau zur Hochzeit einen Tallit oder ähnliche religiöse Gegenstände zu schenken? 2. Wo bekommt man in Deutschland am besten einen Tallit?“

 

Wir sprechen hier von einer „verbotenen Liebe“. Aber um Missverständnisse zu vermeiden, sollte an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass die Tora die interreligiöse Ehe nicht verbietet, weil sie Nichtjuden für unsympathisch bzw. weniger klug hält oder meint, dass sie sich gegenüber ihren Partnern oder gegenüber ihren Kindern nicht voller Liebe verhalten würden. Nein, die Tora hebt stattdessen hervor, dass die Mission eines jeden Juden darin liegt, jüdische Familien zu gründen. Nur so kann ein Jude seiner Bestimmung nach leben, was bedeutet, Kinder nach jüdischen Denken richtig zu erziehen, die Kontinuität des Volkes Israel zu ermöglichen und vieles mehr. Eine Ehe ist kein technischer Vorgang, wo ein Paar in eine gemeinsame Wohnung zieht, ein gemeinsames Konto eröffnet und gemeinsame Mahlzeiten genießt. Eine Ehe nach jüdischem Maßstab ist eine spirituelle Verbindung zweier Seelen, die sich miteinander vereinen, um gemeinsam ein spirituelles und materielles Leben in Emuna zu führen, also auch seiner Bestimmung nach.

 

Dieser junge Mann hier geht gerade seiner Bestimmung aus dem Weg. Er begeht also einen Fehler. Aber Fakt ist, dass HaShem ihn deshalb sicher nicht aufgibt!

In Psalm 94,14 heißt es: „Der Ewige wird Sein Volk nicht verstoßen, Er wird Sein Eigentum nie verlassen.“ Daher sollten ebenso wir ihn jetzt nicht aufgeben.

Hillel würde hier sagen, dass es unsere Aufgabe ist, die Menschen zu lieben und sie der Tora nahezubringen. (Avot 1,12)

 

Zuerst liebe deinen Nächsten, danach rede mit ihm über die Tora, so wirst du erfolgreich sein. Lasst uns für diesen herrlichen Menschen beten und dass er sich das Buch Im Garten des Glaubens zu Herzen nehmen möge. Denn hier beginnt ja das ganze Theater: Wenn er jemals eine echte Bindung mit dem Schöpfer des Lebens erfahren hätte, wäre er nie in so eine „verbotene Liebe“ gerutscht. Sobald er die Kraft des Glaubens entdeckt, wer weiß, was aus diesem wundervollen jüdischen Mann werden kann. Man siehe sich dazu ja nur mal die beispielhafte Erzählung über die Persönlichkeitsentwicklung des Rabbi Jossi, dem Enkel des großen Rabbi Shimon Bar Jochai (Baba Mezia 85a) an. Oder auch die Geschichte über Rabbi Elasar ben Dordaja (Avoda Sara 17a). Was der Talmud über die Verhaltensweisen dieser beiden berichtet und vor allem was dann aus ihnen am Ende geworden ist, ist unglaublich!

 

Fazit: HaShem Roze BeTeshuva (Dt. „Der Ewige hat Wohlgefallen an der Rückkehr“), sobald auch bei diesem herrlichen Mann, Amen!

 

Deshalb schenke ihm das Buch Im Garten des Glaubens und bete dafür, dass HaShem ihm ins Herz legt, dieses Buch zu öffnen, und dass er durch das bloße Lesen zu dem unmissverständlichen Entschluss kommen wird, dass das Einzige, woran es ihm im Leben noch fehlt, der Glaube ist, und er deshalb beginnen wird, die Kraft Glaubens bei allem, was er will, tut, macht, denkt und lernt, zu erreichen.

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