Verlangen nach Glück

„Bei mir läuft alles schief, ich fühle mich wie der letzte Pechvogel“, so schrieb mir ein verzweifelte Frau und meinte weiter ...

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 17.03.21

„Bei mir läuft alles schief, ich fühle mich wie der letzte Pechvogel“, so schrieb mir eine verzweifelte Frau und meinte weiter: „Alle in meinem Umkreis haben eine stabile Beziehung, tolle Jobs und leiten so langsam die nächste Lebensphase ein, mit Eigentum anschaffen, Kinderplanung, finanzielle Zukunftsplanung etc. … ODER sind gerade frisch verliebt, so wie mein Ex…

Nur bei mir läuft alles anders. Meine 10-jährige Beziehung ist gerade in die Brüche gegangen, mein Zukunftsplanung ist auf alleinigen Beinen nicht zu realisieren, mein Job erfüllt mich irgendwie nicht, weiß aber auch nicht, was ich anderes machen soll, denn ich hab ja nur das eine gelernt.

Kurzum: ich habe das Gefühl, dass ich wieder bei Null anfange: "Gehen Sie wieder auf Start zurück, ziehen Sie KEINE 4000 Euro ein."

Tja, der Fels ist den Berg schon wieder runtergerollt …

Womit kann ich mich nur motivieren, dass es irgendwann wieder bergauf geht? Ich suche den Weg raus aus dem Labyrinth, weiß aber nicht, was gut für mich ist! Es gibt Möglichkeiten. Aber woher kann ich die Gewissheit nehmen, dass meine Wahl mich nicht noch tiefer in die Sch**ße reitet?“

 

Eine wirklich tolle Frage. Jeder kennt das, ich will A und auf einmal habe ich ein Hindernis nach dem anderen. Wie kann ich nun erkennen, ob der Schöpfer des Lebens mir hier sagt, trotz aller Hindernisse: „Don't stop, keep on going!“ Oder vielleicht ist die Botschaft einfach nur: „Kehr um! Du läufst in dein Verderben.“

 

So einen Kompass zum Glück, liefern uns unsere Weisen. Bei jedem Hindernis müssen wir auf das Ende unserer Mission blicken, was bedeutet zu sehen: Unterm Strich, wenn ich mein Ziel erreiche, erfülle ich damit den Willen meines Schöpfers? Ja oder Nein? Es gilt also herauszufinden ob ich auf meinem Weg eine Mitzwa mache oder gerade dabei bin ein Vergehen umzusetzen, Gtt behüte.

 

Auf dem zur Akeda, wo Avraham Avinu seinen Sohn Itzchak opfern wollte, hatte er unterwegs viele Hindernisse zu überwältigen. Sehr schwere Hindernisse die ihn offensichtlich daran hindern sollten seinen Sohn zu opfern. Avraham ging unbeirrt seinen Weg. Warum? Da er auf das Ende blickte und ihm klar war, dass er gerade unterwegs ist das Wort Gottes zu erfüllen, jedes Hindernis ist also nur ein Stein vom bösen Trieb.

 

(Hier empfehle ich auch den Artikel zu lesen: Ist Abrahams Gehorsam nachvollziehbar? Darin gehe ich der frage auf den Grund: Was ist das für ein Gott, der von einem Vater abverlangt, seinen einzigen Sohn, den er so sehr lieb hat, zu opfern?)

 

Die Tora erzählt uns auch über Bilam. Er machte sich auf den Weg das Volk Israel zu verfluchen. Unterwegs drehte sein Esel aber völlig durch. Bilam hatte also auch Hindernisse, hätte er auf das Ende seines Weges geblickt wäre ihm eindeutig aufgefallen, dass er gegen den Willen des Schöpfers handelt und der Ewige ihm mit den Hindernissen davor warnt diesen fatalen Weg weiter zu gehen.

 

Fazit: Gott bringt uns in herausfordernde Situationen, um uns im Glauben zu stärken. Er möchte uns auf diese Weise zur Umkehr zu Ihm hin auffordern. Er möchte uns – Seine geliebten Kinder – vor dem Verderben retten.

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