Hoschana Rabba

Der letzte Tag von Chol HaMoed Sukkot ist Hoschana Rabba. Obwohl er nur ein Zwischenfeiertag von Sukkot ist, wird er dennoch als ein eigenständiger Feiertag begangen.

2 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 05.04.21

Der letzte Tag von Chol HaMoed Sukkot ist Hoschana Rabba. Obwohl er nur ein Zwischenfeiertag von Sukkot ist, wird er dennoch als ein eigenständiger Feiertag begangen. Der Ursprung liegt in der Tradition der Propheten.

 

Auch wenn das Buch des Lebens an Yom Kippur geschlossen wurde, was bedeutet, das Urteil ist besiegelt, passiert bis Hoschana Rabba nichts. Am Hoschana Rabba sendet Hashem (Gott) deshalb alle Engel mit einer Aufgabe auf die Erde. Eine Aufgabe die darin besteht jedem Menschen dass zu geben, was am Yom Kippur besiegelt wurde. Deswegen grüßen wir uns an diesem Tag auch mit: „pitka towa“, einen guten Zettel! Eben jenen Zettel auf dem die Aufgabe steht, die ein Engel zu erfüllen hat.
 
Nach den Lehren des Baal Shem Tow beeinflussen inbrünstige Gebete an Hoschana Rabba, Shemini Azeret und Simchat Thora, die Kraft aller Gebete über das ganze kommende Jahr. Dies ist eine durchaus lohnende Investition.
 
Der Ushpizin[besonderer Gast], ist an diesem Tag König David!
 
Viele bleiben diese Nacht über wach, weil es der Tag des Gerichts ist und auch in Erinnerung an König David, der die Nacht über Thora studierte und zu Ehren Hashem's (Gott) sang (hier muss festgehalten werden, dass dieser Feiertag immer auf den selben Wochentag fällt, wie im Frühjahr Shawuot … dem Todestag König Davids). In der Synagoge wird die ganze Nacht über aus dem Buch Dewarim gelesen, oftmals wird sogar das ganze Buch vorgelesen.
 
Viele Männer tragen an diesem Tag ihren weißen Kittel (so wie auch an Yom Kippur). Einige tragen ihn schon in der Nacht zu Hoschana Rabba, andere (so wie wir) eher erst am kommenden Morgen zum Schacharit-Gebet.
 
Es ist üblich das Schacharit-Gebet zu Watikim, also bei Sonnenaufgang zu verrichten.
 
Der Schacharit-Gottesdienst spiegelt die Dualität dieses Tages wider. Obwohl wir Pesukei d'simra eines Feiertages aufsagen, ist der restliche Gottesdienst wie der eines anderen Zwischenfeiertages.
 
Am Ende werden dann die besonderen Hoschanot von Hoschana Rabba vollzogen(die Bima wird umrundet und man wedelt mit dem Lulawzweigen und dem Etrog und wir sagen bestimmte Gebete). Wir schlagen mit Weidenzweige gegen den Boden. Diese Weiden repräsentieren unseren Mund und sollen symbolisieren, dass das jüdische Volk durch Gebete gestärkt wird. Diese Zweige werden dann am Erew Pessach als Chametz verbrannt; bis dahin bewahrt man sie bei sich zu Hause auf.
 
Es ist üblich am Vorabend von Hoschana Rabba  viel zu essen: Fisch, Fleisch und Suppen. Einige essen Krepelach – wie am Abend vor Yom Kippur – damit Haschem (Gott) uns in Seinem Urteil wohlgesonnen  sei.
 
Mögen wir alle eine Pitka Towa verdienen!

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