Seven

Sieben ist die Zahl unserer natürlichen Welt. Die Woche hat sieben Tage. Die Musik besteht aus sieben Tönen. Der Regenbogen weist sieben Farben auf.

4 Min.

Joel Schwarz

gepostet auf 05.04.21

Die sieben Gebote der noachitischen Tora
 
Sieben grundlegende Regeln sind die Basis der Gebote. Sieben ist die Zahl unserer natürlichen Welt. Die Woche hat sieben Tage. Die Musik besteht aus sieben Tönen. Der Regenbogen weist sieben Farben auf. Dies alles zeigt uns, dass unsere Welt auf die Sieben aufbaut. So gibt es auch die sechs Richtungen des natürlichen Raumes plus die geistige Dimension, die außerhalb unserer greifbaren Wirklichkeit liegt.
 
Diese sieben grundlegenden Leitlinien lassen sich nach drei Bereichen unterscheiden:
 
a.)   Die Erkenntnis der Einheit Gottes
b.)   Das Lebensrecht und die Würde des Mitmenschen
c.)   Die Beherrschung der animalischen Triebe
 
Die sieben Hauptgebote sind wie das Skelett, das relativ starr und unveränderlich den Körper aufrecht hält. Ihnen beigegeben sind zusätzliche Gebote, gleichsam das Gewebe des Körpers, das flexibel ist und sich unter bestimmten Umständen verändern lässt. So gibt es Gebote, deren Befolgung kaum von der Eigenart des Menschen abhängt, der sie tut – das sind die dem Skelett vergleichbaren Gebote, die für jeden gleichermaßen verpflichtend sind. Demgegenüber sind die dem Gewebe vergleichbaren Gebote solche, die den einzelnen gemäß seinen Eigenheiten und gemäß seinem Talent in Dienst nehmen.
 
In der Offenbarung des einzigen und alleinigen Gottes wird klar, dass alle Kreatur durch seine Hand geschaffen ist und in ihm zu seiner Bestimmung zurückkehrt. Er schafft alles, er erhält alles und durch ihn wirkt alles.
 
Wir leben in Gottes Welt. Alles, was uns umgibt, ist das Werk seiner Hände, das ihm zu dienen hat. Von Ihm kommen jede Kraft und jede Gestalt, Er hat allem Stoff sein Maß gesetzt, zu wirken und zu schaffen nach Seinen Gesetzen: Alle sind Diener Gottes, jedes an seinem Platz und zu seiner Zeit. Nach dem Maß der ihm gegebenen Kräfte realisiert jedes Teil das Wort Gottes und trägt zum Bau des Ganzen bei. Alle sind Diener Gottes, die um Seinen Thron stehen, wie die Weisen Israels sagen: „Durch zehn Aussprüche wurde die Welt geschaffen“ (Sprüche der Väter 5,1) – nicht durch einen Ausspruch nur hat Gott alles geschaffen, jedes einzelne Geschöpf und alle zusammen, denn sonst würden alle Geschöpfe mit ihrem Sein, ihrem Leben und ihren Handlungen nur unmittelbar vom Wort Gottes abhängen und würden sich nicht gegenseitig tragen und nicht wechselseitig beeinflussen. Deshalb erschuf Gott seine Welt durch zehn Aussprüche. Über zehn Entwicklungsstufen hinweg schuf er ihre Kräfte und befahl ihnen, sich nach seinen Worten zu verbinden. Danach hat er sie geschieden, damit das eine das andere trage. Keines birgt in sich allein die Mittel zu sein und zu wirken, sondern empfängt sie vom Mitgeschöpf und gibt sie weiter. So trägt jedes Geschöpf nach dem Maß seiner Kräfte seinen Teil an der Erhaltung des Ganzen bei. Und wenn eines von ihnen etwas auf der Welt zerstört, so schneidet es dadurch einen Zweig vom eigenen Lebensbaum ab.
 
Ein Kreislauf der Liebe ohne Ende vereinigt alle Geschöpfe. Alle geben und nehmen. Keines hat für sich allein Bestand. Alle wirken zusammen. Jedes ist in der Gesamtheit und für die Gesamtheit da und alles wiederum für das einzelne Geschöpf.
 
„Gott ist die Liebe“, sagten die Weisen, und die Liebe ist das Fundament der ganzen Schöpfung. Alles Bestehende erzählt dir von der Liebe. Und in dieser Welt, die voll der Ehre Gottes ist, inmitten dem Werk Seiner Hände, in diesem Chor der Diener Gottes – was ist der Mensch?
 
Selbst wenn die Weisung schwiege, erzählt dir nicht das Antlitz der Schöpfung eine Geschichte, siehst du es nicht an dir selbst? Ist nicht auch der Mensch Gottes Geschöpf?! Ist nicht auch er ein Diener Gottes?! Alle deine Gebeine hat Gott geschaffen, hervorgebracht, in deinem Innern geordnet und ihnen Leben und Kraft eingehaucht. Die so reiche Welt deines Geistes hat er gebildet – deine Persönlichkeit, diesen göttlichen Funken, jedem Auge verborgen, weil Gott nicht gesehen werden kann; er wirkt sein Gewebe in dieser kleinen Welt, steht dem Leib und der Seele vor, ein Teil der göttlichen Welt.
 
Achte dich als Geschöpf Gottes! Und angesichts von Himmel und Erde, gegenüber dem großen Chor der Diener Gottes rufe in Ehrfurcht und Liebe auch über dir den Namen aus, aus dem deine Bestimmung in dieser Welt hervorgeht: Diener Gottes!
 
Wenn alle Geschöpfe, ob groß oder klein, von Gott hervorgebracht sind, damit sie ihre Arbeit an dem Ort verrichten, der ihnen durch die Gebote Gottes zugewiesen ist, die empfangen, damit sie geben können – kann einem dann überhaupt in den Sinn kommen, der Mensch sei einzig dazu geboren, sich den Bauch vollzuschlagen mit allem, was da komme? Ist es denkbar, dass der Mensch ohne Bestimmung auf der Welt sei, ohne Aufgabe, dass er nur dazu geboren sei, um alles in sich hineinzuschlingen und zu konsumieren? Die Erde und alles, was sie erfüllt, dient Gott, und einzig der Mensch diene sich selbst? Nein, das kann nicht sein!
 
Deine Erkenntnis sagt es dir und die Weisheit lehrt es: Ebenbild Gottes! „Nach dem Bilde Gottes machte er den Menschen“ (1. Mose 1, 27). Dies bedeutet auch einen Anspruch an den Menschen: Er soll nach dem Bilde Gottes leben und ihm ähnlich sein mehr als all die anderen Geschöpfe, und er soll für alle da sein. Der Mensch ist geboren, um Gott zu erkennen aus den Werken der Liebe und Gerechtigkeit, und nicht einfach nur um sich zu vergnügen oder zu leiden. Alles, was dein ist: Geist, Körper, Söhne und Töchter, Besitztümer, Tiere, jede Fähigkeit und jede Kraft – sie alle sind Mittel, um deinem Wirken nachzukommen: zum Bebauen und Bewahren, auf alles zu achten und alles tatkräftig zu fördern in Liebe und Gerechtigkeit.
 
Nicht dein ist die Erde, sondern du bist ihr gegeben, du hast sie zu würdigen als heiliges Land, hast alle Kreatur als Geschöpfe Gottes zu sehen, als deine Geschwister, sie zu lieben und ihnen zu helfen bei der Erfüllung ihrer Aufgabe gemäß dem Willen Gottes.
 
Auch du, Mensch, musst dich demselben Gesetz beugen, dem – ohne Willen und Vernunft – alle Kräfte der Natur gehorchen; mehr noch: Du sollst dich ihm beugen aus voller Erkenntnis und freier Wahl. In deiner Hand liegen die Kraft und die Verständigkeit, den Sinn deiner Existenz als Geschöpf Gottes zu ergreifen, an dir liegt es, dich durch den Dienst Gottes zu heiligen; in deinem Herzen und in deinem Sinn vermagst du dein Ziel zu sehen und zu erlangen. Wenn du um dich die Diener Gottes siehst, die seinen Willen tun, wenn du in deinem Inneren die Kräfte fühlst, die auch dich zum Wirken und Tun rufen, willst nicht auch du in diesem großen Chor mit einstimmen in den Ruf: „Wir wollen tun und hören“!? Hier bin ich, bereit, den Willen Gottes zu tun und darum auch zu hören. Ja, ich will tun, ich strebe danach, den Sinn des Gebotes dadurch zu verstehen, dass ich es tue – in vollem Bewusstsein und aus freier Wahl! Und dadurch bist du ein Diener ersten Ranges im Chor der Gottesknechte.
 

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