Der Rat Jitros und die 10 Gebote

Ein Ehrfurcht gebietender Wochenabschnitt: die Übergabe der Tora! Und sieheda, dieser bedeutende Abschnitt trägt den Namen eines Nichtjuden.

9 Min.

Rabbiner Schlomo Aviner

gepostet auf 05.04.21

Parschat "Jitro" (2. Buch Moscheh 18,1 – 20,23) S.109

 

Jitro

 

Ein Ehrfurcht gebietender Wochenabschnitt: die Übergabe der Tora! Und sieheda, dieser bedeutende Abschnitt trägt den Namen eines Nichtjuden. Dieser Nichtjude hält Ansprachen, gibt Ratschläge, und diese Ratschläge werden befolgt: "Moscheh hörte auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesagt hatte" (Ex. 18,24). Doch Jitro ist keine so einfache, unseren Kreisen nahestehende Persönlichkeit. Er kommt uns aus einer ganz anderen Welt in die Wüste entgegen. "Welche Nachricht veranlasste ihn zu kommen? Die Teilung des Schilfmeeres und der Krieg mit Amalek" (Sewachim 116a). Wenn Amalek gegen uns kämpft, so ist das ein guter Grund, zu uns zu kommen, das ist das Zeichen, dass wir das Herz der Welt sind. Er kennt Amalek; Amalek ist der Antagonist des Guten, die Verkörperung des Bösen, und wenn er ohne den geringsten sichtbaren Grund mit Israel zusammenstößt, dann zeigt dieser Konflikt den abgrundtiefen Gegensatz zwischen den Kräften des Guten und des Bösen in der Welt auf. Jitro hatte gefunden, wonach er sein ganzes Leben lang suchte: "Nun erkenne ich, dass der Ewige größer ist als alle Götter" (Ex. 18,11). Woher wusste er das? Kannte er denn alle Götter auf der Welt? Jawohl! "Das lehrt, dass er alle Arten von Götzendienst in der Welt kannte und keine Art unversucht gelassen, ihr nicht zu dienen" (Raschi ebda.). Jitro ist ein Oberpriester, der größte Theologie-Professor der Welt. Er ist immerzu auf der Suche. Er durchschaut alle Kulturen und geistigen Strömungen der Welt. Doch zu sich selbst findet er dort nicht. Er wandert von Kultur zu Kultur, von einem Glauben zum anderen und verbleibt ohne Glauben, bis sich das Volk Israel offenbart. Jetzt hat er Gewissheit. "…der in seiner Heimat von der größten Pracht umgeben war und den doch sein Herz antrieb, in die Wüste, die Stätte des Entsetzens, hinauszugehen, um die Worte der Tora zu hören" (Raschi zu Ex. 18,5).

 

Es gibt gute Nichtjuden. Es gibt ausgezeichnete Individuen in den Völkern der Welt, so wie es große jüdische Bösewichte gibt. Wir haben niemals behauptet, dass die Nichtjuden in ihrer Eigenschaft als Individuen zwangsläufig böse seien. Gerechte Nationen allerdings sind bei ihnen nicht zu finden, nur uns ist dieser göttliche Wesenszug auf nationaler Ebene gegeben, doch Einzelpersonen können durchaus diese Charaktereigenschaft erreichen. Jitro gehört zu dieser besonderen Gruppe, er ist ein "Gerechter der Völker".

 

S.110-112

 

Der Rat Jitros

 

Jitro kommt, um zu lernen, und er betrachtet das Geschehen von der Tribüne: "Am anderen Tage setzte sich Moscheh hin, um das Volk zu richten; das Volk stand um Moscheh herum, vom Morgen bis zum Abend. Als der Schwiegervater Moschehs sah, was dieser alles für das Volk zu tun hatte, sprach er …" (Ex. 18,13-14). Er hält es für angebracht, sich einzumischen, und dieses Gespräch resultiert in einer Neuordnung der Gerichtsbarkeit des Volkes Israel. Wie kann das angehen? Lernen wir etwa von den Nichtjuden, wie wir unser Leben zu führen haben?! Und nicht etwa allgemeine Lebensführung, sondern Rechtsprechung nach den Gesetzen der Tora? Zwar trat Jitro zum Judentum über, doch seine Worte sind wohl kaum auf seine kurze Lebenserfahrung als Jude zurückzuführen, sondern vielmehr auf sein Wissen und seine Erkenntnisse, die er aus seiner nichtjüdischen kulturellen Umgebung aufgenommen hatte. Anscheinend ist es so, man kann von den Nichtjuden etwas lernen.

 

Rabbiner Awraham Jizchak Kuk (erster Oberrabbiner Israels) unterscheidet in seinem Aufsatz "Die Gedankenwelt" (Ikwe hazon) drei Arten von Gedanken: "Es gibt ein allgemeines, heiliges und großes Gedankengut, das in keinerlei Zusammenhang mit dem Erbe einzelner Nationen steht, und jeder Mensch weisen Herzens und reinen Geistes, welchem Teil der Menschheit auf dieser Erde er auch immer angehören mag, hat dazu gleichen Zugang zum Guten … Diese allgemeinen Dinge erfahren keine Änderung vonseiten des jeweiligen Zustandes des Menschen, der sie erlangt … und lassen sich nicht auf ein Niveau herunterbringen, auf dem sie den Einflüssen gesellschaftlicher Eigenheiten ausgesetzt wären. Und von dieser Art pflegten die größten unserer Weisen in Liebe von den Frommen und Weisen einer jeden Nation aufzunehmen.

 

Es gibt noch eine zweite Art Gedankengut, das seinem Wesen nach ebenfalls so allgemeiner Natur ist, dass es keinen Unterschied macht, in welcher Sprache und von den Angehörigen welcher Nation es hervorgebracht wird, kommt jedoch auch den Gefühlen des Herzens und praktischen Einflüssen nahe, bis dass es sich im Stil der individuellen Ausdrucksform ändert, entsprechend den besonderen Eigenschaften einer jeden Nation. Daher müssen diese Dinge dem Judentum angepasst werden, um nicht unsere besondere, reine Ausdrucksart mit einer fremden zu vermengen … und manchmal finden sich große Geister und Weise des Herzens, die den gemeingültigen Inhalt herauszufiltern und zu verfeinern verstehen und ihn in dem besonderen und reinen Stil des Judentums zum Ausdruck bringen können, zum Segen Aller, wie jener Segen, den die gesamte Judenheit von den vorzüglichen Proselyten erfahren hat: Wenn Israel nach dem Willen G~ttes handelt, sieht sich G~tt nach einem Frommen unter den Nationen wie Jitro und Rachaw um und führt sie Israel zu (Midrasch).

 

Und dann gibt es die dritte Art Gedankengutes der Wahrheit und der Heiligkeit, das sich ausschließlich und ausgerechnet bei den Israeliten findet, nicht nur wegen des besonderen Stiles, sondern gerade wegen der Inhalte und des tieferen Sinnes, und wer hier fremde Gedanken einpflanzen will, erzielt nur Verwirrung und Verfälschung. Hier nützen auch keine Anpassung und keine Verschönerung des Stiles …".

 

Es gibt also etwas von den Nichtjuden zu lernen, nur kann nicht ein jeder daherkommen und über Form und Inhalte entscheiden; grundsätzlich aber gibt es Dinge, die man lernen darf und auch sollte. Der Prophet Jecheskel klagt: "… selbst nach den Rechten der Völker rings um euch her habt ihr nicht getan" (5,7), und andererseits: "… aber nach den Rechten der Völker, die um euch her sind, habt ihr getan" (11,12). Der Talmud erläutert im Traktat Sanhedrin (39b) diesen scheinbaren Widerspruch wie folgt: "Nach den Guten unter ihnen habt ihr nicht gehandelt, nach den Schlechten unter ihnen habt ihr wohl gehandelt". Dinge, die alle angehen, die den generellen Lebensablauf regeln, Recht, Ordnung und Ehrlichkeit lassen sich von den Rechtschaffenen unter ihnen erlernen. Selbst hinsichtlich der Ordnung von Rechtsfindung und Rechtsprechung gemäß der Tora kann man von ihnen Rat einholen, denn auch die Nichtjuden sind entsprechend den sieben noachidischen Geboten verpflichtet, sich Gesetze zu geben und ein ordentliches Rechtswesen zu unterhalten.

 

Frage: War unser Lehrer Moscheh etwa nicht weise genug, selbst daraufzukommen?

 

Antwort: Selbst wenn wir einmal annähmen, es wäre so – na und? Nehmen wir an, wir wären nicht so weise, wie die Nichtjuden sein könnten – was wäre denn schon dabei?

 

Doch nicht deswegen sind wir auserwählt worden, nicht dies ist unsere besondere Stärke! Es heißt nämlich: "Sagt jemand, es gibt Weisheit bei den Nichtjuden – glaube es, es gibt Tora bei den Nichtjuden – glaube es nicht" (Midrasch Eicha rabba 2,13). Es kann durchaus angehen, dass es unter den Völkern größere Weisheit als bei uns gibt hinsichtlich der Wissenschaften, der Philosophie, der Musik usw. Wir sind nicht wegen unserer überlegenen Weisheit auserwählt worden, das ist nicht, was uns auszeichnet, vielmehr "sollt ihr mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk" sein (Ex. 19,6). Die Tora ist der göttliche, moralisch-pädagogische Wegweiser der Menschheit, darin liegen unsere Aufgabe und unsere Bestimmung. Nachdem der Dreh- und Angelpunkt definiert ist, nämlich die Anleitung zur Heiligkeit durch die Tora, können dem – nach eingehender Prüfung – Zusätze von der Weisheit der Völker angefügt werden, soweit sie sich mit äußerlichen Regelungen befassen. "Jitro" vom Wortstamm "jeter" (Zusatz), durch ihn wurde die Tora um einen Abschnitt erweitert – eine Beigabe zur Hauptsache. Die Hauptsache sind die Inhalte, das Wesen. Hierbei gibt es nicht den geringsten Spielraum zur Nachahmung oder Übernahme von den Völkern. Das innere Wesen ist ganz das Unsrige. Auf die wirklich wichtigen Fragen – was ist das Leben, welches sind die Lebensziele des Menschen? – haben wir unsere spezifische, göttliche Antwort. Die Frage, wie man das Leben ordnet, wie man Geräte baut, die Rahmenbedingungen anordnet und die Inhalte in die Wirklichkeit umsetzt, ist von sekundärer Bedeutung; zwar wichtig, aber sekundär. Hier gibt es einen Spielraum, auch die Antworten der Guten unter den Völkern zu hören. Das Leben nach der Tora steht auf der Grundlage normaler Menschlichkeit, nicht an ihrer Stelle. "Normale zwischenmenschliche Beziehungen gingen der Tora voraus" (Midrasch). Das Bauwerk heiliger Strukturen darf nicht auf wackeligen Pfeilern stehen. Aufrichtige und vollkommene Menschlichkeit ist eine Bedingung für wirkliche Heiligkeit. Und bei allem, was damit zusammenhängt, gibt es etwas bei den Völkern zu finden. Moscheh bittet Jitro eindringlichst, noch zu verweilen und ihn zu belehren: "Du weißt ja, wo wir in der Wüste lagern können, und kannst uns als Wegweiser dienen" (Num. 10,31). Er weiß, wie das "Lagern" zu ordnen ist, wie die Inhalte in die Wirklichkeit umzusetzen sind. Dann nehmen wir die Dinge auf unsere ureigene Weise auf verinnerlichen sie so sehr, bis dass im 5. Buch, wo Moscheh auf die Angelegenheit der Einsetzung von Richtern zurückkommt, schon gar nicht mehr erwähnt, dass es sich dabei ursprünglich um den Ratschlag Jitros handelte. Die Regelungen, die Jitro vorschlug, wurden ein Teil von uns. Wir machen keinen Unterschied zwischen den Dingen, die uns dieser Nichtjude riet, der sich uns anschloss, und den übrigen Worten der Tora. Jitros Worte wurden zu einem integralen Bestandteil des organisch-vollkommenen Bauwerks der Tora.

 

Frage: Jitro sagt doch ganz einfache Dinge, warum hat unser Lehrer Moscheh dennoch nicht selber daran gedacht?

 

Antwort: Moscheh, dem 'Mann G~ttes', fällt es schwer, sich auf andere zu verlassen. Er befürchtet, dass seine Worte nicht ganz genau verstanden werden, dass dies der Anfang des Abweichens vom Rahmen des Gesetzes bedeuten würde, dass die absolute Wahrheit auf dem holperigen Instanzenwege der 'Richter über Tausend', 'Richter über Hundert', 'Richter über Fünfzig' und 'Richter über Zehn' auf der Strecke bleiben könnte. Die lebendige Auslegung des Wortes G~ttes würde nicht mehr das sein, was sie einmal war. Dazu sagt ihm Jitro: Das stimmt schon, es ist nur ganz unmöglich, immer die volle Wucht des Gesetzes anzuwenden, im Sinne der absoluten Wahrheit. Die Wirklichkeit verkraftet dies nicht: "Du wirst dich ganz aufreiben, du sowohl als dies Volk" (Ex. 18,18). Man muss seine Ansprüche etwas zurückschrauben. Selbst bei der Schaffung der Welt beteiligte der Heilige, gelobt sei er, neben dem Maß absoluten Rechtes, dem die Welt nicht gewachsen gewesen wäre, ein Maß der Gnade. Und wenn schon der Herr der Welt so handelt, dann doch erst recht unser Lehrer Moscheh. Und so stimmte Moscheh denn auch zu und ordnete die jüdische Gerichtsbarkeit gemäß den Worten seines Schwiegervaters 'Jeter'.

 

S. 384

 

 

Die Zehn Gebote

 

 

Worin besteht die Einzigartigkeit der Zehn Gebote, dass sie einen so zentralen Platz in der Tora einnehmen? In der Tat liegt ihre Besonderheit sowohl in ihrem Inhalt als auch der Art und Weise ihrer Übergabe. Bezüglich ihres Inhalts verkörpern die Zehn Gebote die Essenz des gesamten Judentums; so zeigte bereits Rabbiner Saadia Gaon (lebte vor etwa 1000 Jahren), dass alle 613 Mizwot in den Zehn Geboten enthalten sind, wobei er gleich eine entsprechende Klassifizierung vornahm.

 

Auch ihre Übergabe erfolgte auf ganz besondere Weise. Wir konnten alles selbst hören! Und, wie Maimonides es ausdrückte, "glaubte Israel nicht an unseren Lehrer Moscheh wegen der Wunderzeichen, die er vollbrachte" (Gesetze von den Grundlagen der Tora, 8.Kap.,1.Hal.), denn Wunderzeichen kann man so oder so verstehen, und es wird immer ein Zweifel nachbleiben. "Und wodurch glaubten sie ihm? Durch die Offenbarung am Sinai. Denn unsere Augen sahen es, und nicht fremde, und unsere Ohren hörten es, und nicht andere, das Feuer, das Getöse und den Fackelschein. Und er nähert sich dem Nebel, und die Stimme spricht zu ihm, und wir hören: Moscheh, Moscheh, geh und lehre sie…!" (ebda.).

 

In diesem Fall, zu Beginn des Erscheinens der israelitischen Nation, war eine direkte Begegnung mit dem Herrn der Welt nötig: "Und woher, dass die Offenbarung am Sinai allein den Beweis für die Wahrheit seiner Prophetie, an der es nichts zu rütteln gibt, darstellt? Weil es heißt (Ex.19,9): Siehe, ich komme zu dir in der Dichte des Gewölks, damit das Volk höre, wenn ich mit dir rede und auch auf immer dir vertraue" (ebda.).

 

S.385

 

Siehe, ich komme zu dir

 

Warum musste sich die göttliche Präsenz dem ganzen Volke offenbaren, genügte es denn nicht, die Tora durch unseren Lehrer Moscheh zu überbringen? Die Schrift selbst kommt dieser Frage zuvor und erklärt (Ex. 19,9): "Siehe, ich komme zu dir in der Dichte des Gewölks, damit das Volk höre, wenn ich mit dir rede und auch auf immer dir vertraue".

 

Da die Zehn Gebote die gesamte Lehre enthalten, war folglich das ganze Volk Israel selbst Zeuge bei der Übergabe der Tora; das befreit uns davon, unsere Theologie durch Mutmaßungen zu rechtfertigen. Entsprechend schrieb Maimonides, dass das Volk Israel nicht wegen all der Wunderzeichen an die Tora und unseren Lehrer Moscheh glaubte, sondern weil es selbst die Stimme G~ttes zu ihm sprechen hörte. "Israel glaubte nicht an unseren Lehrer Moscheh wegen der Wunderzeichen, die er vollbrachte. Sondern wodurch glaubten sie ihm? Durch die Offenbarung am Sinai – denn unsere Augen sahen es, und nicht fremde, unsere Ohren hörten es, und nicht andere, das Feuer, das Getöse und den Fackelschein. Und er nähert sich dem Nebel, und die Stimme spricht zu ihm, und wir hören: Moscheh, Moscheh, geh und lehre sie. Und weiter heißt es: Angesicht zu Angesicht hat der Ewige mit euch geredet (Dt. 5,4). Und woher, dass die Offenbarung am Sinai allein den Beweis für die Wahrheit seiner Prophetie, an der es nichts zu rütteln gibt, darstellt? Weil es heißt (Ex. 19,9): Siehe, ich komme zu dir in der Dichte des Gewölks, damit das Volk höre, wenn ich mit dir rede und auch dir auf immer vertraue" (Gesetze von den Grundlagen der Tora, 8.Kap., 1.Hal.).

 

Trotzdem wird zusätzlich noch die Anwesenheit des Propheten bei der Übermittlung dieses göttlichen Spruches benötigt, denn das Volk hat noch nicht die Kraft, ihn direkt aufzunehmen, wie es heißt: "Und sprachen zu Moscheh: Rede du mit uns und wir wollen hören, und nicht möge G~tt mit uns reden, dass wir nicht sterben" (Ex. 20,16); daher ist auch das Vertrauen auf unseren Lehrer Moscheh vonnöten. Und dennoch ist auch die direkte Begegnung mit dem Herrn der Welt notwendig, um sicher zu sein, dass Moscheh und seine Lehre wahr sind, und G~ttes Wort auf seinen Lippen: "..und auch dir auf immer vertraue".

 

Halten wir also zwei Dinge fest: Die Übergabe der Tora via unseren Lehrer Moscheh, und die Offenbarung am Sinai vor dem ganzen Volk, welche uns absolute Sicherheit an der Authentizität der Tora geben. Diese absolute Sicherheit wird von jeder Generation zur nächsten, vom glaubwürdigen Zeugen zum nächsten übermittelt. Wenn wir uns mit der Tora beschäftigen, "erfreuen die Worte wie bei ihrer Übermittlung am Sinai", wir begegnen jedes Mal aufs Neue der Offenbarung am Sinai. Darum informiert uns die Tora nicht ausdrücklich über den genauen Ort und Zeitpunkt [Anm.: Der Sinai ist eine Berggruppe; der Zeitpunkt, nämlich das Wochenfest, wird in der Tora nicht wie die anderen Feiertage mit dem genauen Datum genannt, sondern nur indirekt, durch das Abzählen von sieben Wochen nach Pessach bestimmt – das Omerzählen]. Und diese absolute Sicherheit der Offenbarung am Sinai, einst und für alle Zeiten, die durch ununterbrochene Übermittlung von glaubwürdigen Zeugen zu uns gelangte, ist es, die sich tagtäglich durch unsere Vertiefung in der Tora wieder und wieder erneuert.

 

Der Autor ist Oberrabbiner von Bet El und Leiter der Jeschiwa "Ateret Kohanim/Jeruschalajim" in der Altstadt von Jerusalem. Der Artikel wurde von R. Plaut Chefredakteur von KimiZion übersetzt. 

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