Aus der Theorie wird Praxis

Das Interesse und die Lust auf etwas Bestimmtes sowie der Wille, etwas zu besitzen oder zu erlangen, bilden das Fundament für ein wechselvolles Gebet.

3 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 06.04.21

Auszug aus dem Buch „Im Garten des Glaubens“ von Rabbi Shalom Arush.

 
 
Das Interesse und die Lust auf etwas Bestimmtes sowie der Wille, etwas zu besitzen oder zu erlangen, bilden das Fundament für ein buntes, wechselvolles und langes Gebet, in dem reichlich Inhalt steckt. Dieses Fundament an Interesse, Lust und dem Willen, etwas zu besitzen oder zu erlangen, lässt sich spielend durch das Kennenlernen einer Sache erreichen. Wenn man sich also lernerisch mit etwas Bestimmten auseinandersetzt, um so zu erkennen, welche positiven Dinge ein Erhalt oder welche negativen Dinge das Fehlen einer Sache mit sich bringt, wird man dadurch mit Sicherheit die Wichtigkeit dieser Sache erkennen. Infolgedessen erfüllt es das Herz sicherlich mit der nötigen Portion an Interesse, Lust und dem Willen, diese Sache mittels eines Gebets zu erlangen. Folglich bedeutet dies für einen Menschen, der um den Erhalt des Glaubens beten möchte, dass er dieses Buch nicht aus der Hand legen darf! Und wenn er dabei versucht, bei allem, was er darin lernt, deren lebenswichtige Bedeutung zu erkennen, wird er mit Sicherheit den nötigen Ansporn und Willen erlangen, Gott detaillierte, spezifische und exakte Gebete zu liefern, bis er den Glauben in seiner Vollständigkeit erlangen wird und dann ausleben kann. 
 
Dazu ein Beispiel: Wenn ein Mensch sich Wissen über die Grundregeln des Glaubens aneignet, muss er Gott in einem Gebet um Hilfe bitten, die erste Grundregel des Glaubens in die Praxis umzusetzen, also zu wissen, dass alles, was mit ihm geschieht, von Gott gewollt ist! Folglich muss er sich in seinem an Gott gerichteten Gebet detailliert, spezifisch und exakt ausdrücken, in dem er Gott z.B. darum bittet, Er möge ihm den Glauben mit voller Überzeugung schenken oder ihm den Glauben schenken, dass Er über allem steht, was auf dieser Welt geschieht usw.
 
Ein Mann, der also meint, immer von seiner Frau angebrüllt zu werden, darf demnach nicht vergessen, dass er sich in jeder Lebenssituationen in einer Glaubensprüfung befindet. Infolgedessen muss er Gott in solch einer Situation darum bitten, ihm mit voller Überzeugung daran glauben zu lassen, dass Er ihn anbrüllt und nicht etwa seine Frau.
 
Nach diesem Schema muss man sich in allen Lebensbereichen verhalten, das heißt, dass man bei allem, was einem – unabhängig von Zeit und Ort – widerfährt, wissen muss, Gott steht vor einem und sonst nichts oder niemand!
 
Das gleiche System gilt ebenso für einen Menschen, der um den Erhalt der zweiten Grundregel des Glaubens betet. Demnach sieht also ein Gebet, welches mit dem angeeigneten Wissen aus diesem Buch voller Gesprächsstoff zusammengestellt wurde, wie folgt aus:
 
„Schöpfer der Welt! Bitte schenke mir den Glauben, der mir eindeutig aufzeigt, dass alles in meinem Leben zu meinem Besten ist. Hilf mir, meinen Verstand zu begraben und die Welt ausschließlich aus der Sicht des Glaubens zu sehen, dass alles zu meinen Besten ist! Das gilt insbesondere für die ganz schrecklichen Situationen in meinem Leben, an denen mein Verstand mich – mir nichts, dir nichts – in die Verzweiflung stürzt! Und hilf mir, alles mit Liebe zu akzeptieren sowie immer glücklich und zufrieden zu sein. Lass mich bitte stets wissen, dass es nichts eigenständig Böses auf der Welt gibt, …!“
 
Auf diese Weise muss man sich mit Gott über alles in seinem Leben unterhalten und Ihn dabei darum bitten, bei allem, was einem widerfährt, daran glauben zu lassen, dass es nur zu seinem Besten ist.  
 
Das System verändert sich auch nicht bei einem Gebet um den Erhalt der dritten Grundregel des Glaubens, die beinhaltet, dass ein Mensch sich dessen bewusst sein muss, es gibt keine Probleme ohne begangene Sünden und in allem, was mir geschieht, verbirgt sich eine Botschaft Gottes.
 
Wenn man also beispielsweise etwas über das Kapitel der Glaubensprüfungen lernt, dann muss man in einem Gebet spezifisch auf sein Problem eingehen, indem man z.B. über die mangelnde Harmonie innerhalb der Ehe betet oder dergleichen. Darüber hinaus muss man Gott darum bitten, uns die gelernte Theorie in die Praxis umsetzten zu lassen, indem er uns hilft niemals zu vergessen, dass wir uns – ab dem Moment, an dem wir unsere Augen öffnen bis zur Sekunde, an der wir sie wieder schließen – in einer Glaubensprüfung befinden.
 
Ein Mensch darf bei seinen Gebeten an Gott nicht locker lassen. Man muss Ihn immer beschwichtigen, indem man stets an Seine Barmherzigkeit applaudiert.
 
Des Weiteren muss man in einem Gebet zusammenfassen, wie wichtig der Erhalt des Glaubens ist und was man durch ihn erreichen kann. Umgekehrt muss man selbstverständlich ebenso erkennen, welche Probleme es mit sich bringt, ungläubig zu sein.
 
Einem Menschen, der aus diesem Wissen heraus ein Gebet formt, wird es bei einem Gespräch mit Gott niemals an Worten fehlen, und darüber hinaus wird er mit Sicherheit über kurz oder lang die gelernte Theorie in die Praxis umsetzen.

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