Gesichter der Weisheit

Rabbi Nachman aus Breslev lehrt, dass sich das Gesicht eines Tzaddiks in der Tora befindet. Deswegen musst du die Bücher – das Herz von Mosche Rabbeinu und unserem lieben Schöpfer – studieren. All das befindet sich in unserer Tora, so lernst du ihn kennen.

Es gab einen Schüler von Rabbi Nachman, der ganz traurig war, weil er Rabbi Nachman nicht gesehen hat – so wie ich ihn nie gesehen habe. Wie auch? Er verstarb vor über 200 Jahren. Aber für mich ist er nicht gestorben, denn für mich lebt er – natürlich nicht physisch, aber seine Weisheiten machen ihn für mich lebendig. Er ist ein Lebensbegleiter für mich.

Der Schüler sagte zu Rabbi Nathan: „Ich bin richtig traurig.“

Rabbi Nathan: „Ja, warum nur?“

Schüler: „Ich habe Rabbi Nachman nicht kennengelernt. Das stört mich.“

Rabbi Nathan: „Das braucht dich doch nicht zu stören. Ich erkläre dir, warum. Kennst du Josef Peronick?“

Schüler: „Nein, noch nie gehört.“

Rabbi Nathan: „Das ist der Fährmann, der die Leute von einem zum anderen Flussufer befördert hat. Und Rabbi Nachman ist immer von einem zum anderen Flussufer gefahren. Wer war sein Fährmann? Josef Peronick. Josef Peronick hat Rabbi Nachman kennengelernt, ihm die Hand gegeben, ihn umarmt und hat immer damit angegeben: ‚Ich kenne Rabbi Nachman.‘“

So sprach Rabbi Nachman zu dem traurigen Schüler, der Rabbi Nachman nie kennengelernt hat: „Jetzt mal unter uns. Der Josef hatte den Rabbi kennengelernt, aber kennen tut er ihn nicht. Aber du hast ihn nie gesehen und nie kennengelernt, aber du kennst Rabbi Nachman. Weil sich das Gesicht vom weisen Mann in seinen Büchern befindet.“

Du lernst das Buch, du lernst die Bücher. Und so lernst du ihn nicht nur kennen, sondern du kennst ihn. Du weißt, wie er denkt – seinen Eigenschaften, seine Glaubenssätze –, und das bedeutet, ich habe sein Herz.