Der Spiegel (4)

Wenn ein Mann erkannt hat, dass seine Frau sein persönliches Spiegelbild widerspiegelt, weiß er daher auch, dass er niemals – egal, wie sie sich verhält – seine Frau kritisieren darf! Denn bei jedem Mangel, den er an seiner Frau erkennt, beginnt er dann sofort mit der Suche bei sich selbst, um so diesen Mangel bei sich selbst zu beseitigen, da seine Frau ja schließlich nur sein Spiegelbild verkörpert.

 

Ein Mann, der sich im Spiegel betrachtet und dabei bemerkt, dass sein Hemd ungebügelt ist, wird deshalb sicher nicht beginnen, sein zerknittertes Hemd mit Hilfe eines Bügeleisens auf dem Spiegelglas zu bügeln! Wer allerdings trotzdem versucht, sein zerknittertes Hemd im Spiegelglas – also das im Spiegel zu sehende Hemd – zu bügeln, wird keinen Erfolg und somit auch keine Veränderung erlangen! Im Gegenteil, der Aufwand richtet nur noch mehr Schaden an! Und dasselbe gilt selbstverständlich auch bei seinem menschlichen Spiegelbild, seiner Frau!! Denn wenn er sie aufgrund ihres Verhaltens kritisiert, anstatt den Ursprung des Fehlers bei sich selbst zu suchen und zu beseitigen, macht er mit seiner Kritik alles nur noch schlimmer, da er seine Frau dadurch völlig verletzt, verärgert, sie zum Weinen bringt und damit schlichtweg zerstört.

 

Es stören einen Mann also nur deshalb am Verhalten seiner Frau all die Dinge, die sich in seinen Augen als Fehler und Mängel darstellen, da er nicht über diese Erkenntnisse verfügt. Des Weiteren plagt ihn ständig der Gedanke, dass mit seiner Frau etwas nicht in Ordnung sei und deshalb ist er über sein ach so schreckliches Schicksal verbittert. Darüber hinaus hasst er jene, die ihm seine Frau vorstellten und ihm dabei alle ihre Mängel verschwiegen hatten. Betrüger! – So denkt er sich. Letztendlich kommt er dann mit seinen Gedanken wieder zu sich selbst zurück und fragt sich, wie er all ihre unübersehbaren Fehler vor der Hochzeit nicht erkennen konnte…

 

Nach all diesen Gedankengängen eines Mannes, der die volle Wahrheit – also die von uns erläuterten Erkenntnisse – nicht kennt, ist nun klar, weshalb er, der ach so arme, kluge und betrogene Ehemann sich nun einbildet, seine Frau erziehen und in die Schranken weisen zu müssen. Er bildet sich wirklich ein, er müsse seine Frau bei jeder Kleinigkeit kritisieren, da sie ja schließlich seines Erachtens auf ihn und seine Ratschläge angewiesen ist, um sich umgehend zu verbessern. Folglich fällt es ihm aufgrund seines bösen und eingeschränkten Blickes zu ihr sehr schwer, sie aus ganzem Herzen zu lieben usw. …

 

Eine solche Sichtweise bildet den perfekten Nährboden und den Beginn für typische Beziehungsprobleme. Denn solange ein Mann davon überzeugt ist, seine Frau müsse an sich arbeiten, oder er sei der auserkorene Erzieher für sie, indem er sie mit negativen Bemerkungen und kritischen Äußerungen stets in die Schranken weisen wird, solange wird sein und ihr Leben bitterer sein als das in der Hölle!!!

 

Demzufolge ist das Erste, was jeder Mann wissen muss:

 

„Du hast deine Frau nicht geheiratet, um ihr zu sagen, was sie an sich selbst zu verbessern, in Ordnung zu bringen oder zu korrigieren hat! Du hast deine Frau nur geheiratet, damit du an dir selbst arbeiten kannst und durch den richtigen Blick auf sie – also so, als ob sie dein Spiegelbild verkörpert – erkennen kannst, was alles an dir selbst zu verbessern, in Ordnung zu bringen und zu korrigieren ist!“

 

So Gott will, werden wir all diese Worte zu Taten werden lassen, indem jeder von uns sie einfach und gradlinig befolgen wird. Du musst also – ohne wenn und aber – akzeptieren, dass deine Frau nach Aussage der Kabbala dein persönliches Spiegelbild verkörpert. Daher muss ich – wie bereits gesagt – wissen: Jedes Gefühl des Mangels oder alle Dinge, die ich als schlecht oder negativ empfinde, und die ich zum Beispiel am Verhalten meiner Frau erkenne, sind verborgene Botschaften für mich. Auf diese Weise werden wir alle mit Sicherheit einen himmlischen Hausfrieden voller Liebe und Harmonie erleben!