Der Beweis

Um den Beweis zu erbringen, dass es den Glauben - und somit Gott - wahrhaftig gibt, bedarf es weder der Gabe eines Genies noch benötigt man ein Superhirn.

4 Min.

Rabbiner Shalom Arush

gepostet auf 05.04.21

Um den Beweis zu erbringen, dass es den Glauben – und somit Gott – wahrhaftig gibt, bedarf es weder der Gabe eines Genies noch benötigt man ein Superhirn. Es bedarf lediglich eines ernst genommenen Willens: Den Willen, ausschließlich die Wahrheit zu sehen, indem man die Charaktereigenschaften des Siegenwollens und der Konfliktsuche vollends vernichtet. Anschließend lässt sich der Beweis der Wahrheit auf zwei Wegen erzielen.
 
Der negative Beweiserbringungsweg – Die Formel dafür entnehmen wir aus der mathematischen Wissenschaft, der es in Ausnahmefällen nicht gelingt, die Richtigkeit eines bestimmten Ergebnisses in Form des positiven Rechnungsweges nachzuweisen. Deshalb wendet man dann in der Mathematik den negativen Rechnungsweg an, d.h. man beweist ein bestimmtes Ergebnis, indem man zeigt, welche Ergebnisse mit Sicherheit falsch sind.
 
Die Verfahrensweise: Zunächst einmal beginnt man zu überprüfen, welche Ergebnisse mit Sicherheit falsch sind. Man stellt also mit Hilfe des negativen Rechnungsweges eindeutig fest, dass es sich bei X definitiv nicht um ein richtiges Ergebnis handelt.
 
Mit dieser Methode muss man dann solange fortfahren, bis am Ende nur noch ein Ergebnis übrig bleibt. Ein Ergebnis, dem man weder auf negativem noch auf positivem Weg nachweisen kann, dass es sich dabei definitiv um ein falsches oder eben richtiges Ergebnis handelt. Doch aufgrund der Tatsache, dass man bei allen anderen Ergebnissen zu 100% nachweisen konnte, dass es sich bei ihnen um falsch erzielte Ergebnisse handelte, hat man mathematisch – mit Hilfe des negativen Rechnungsweges – den Beweis dafür erbracht, dass das zuletzt erzielte Ergebnis richtig ist.
 
Wenn man nun in diesen negativen Rechnungsweg anstelle von Zahlen alle weltlichen Angelegenheiten hineinsetzt, nach denen ein Mensch strebt oder in die er Leib und Seele investiert, wird man relativ zügig zum Schluss kommen, dass es sich bei all diesen Dingen nicht um die Wahrheit und ebenso wenig um den Sinn, Zweck und Grund des menschlichen Lebens handeln kann.
 
Weshalb? Da es doch beispielsweise mit Sicherheit auszuschließen ist, dass der Lebenssinn eines Menschen darin besteht, eine Berufsausbildung zu absolvieren oder Reichtum und Immobilien zu erlangen usw. Auf diese Weise lässt sich definitiv der Beweis erbringen, dass es sich bei allen weltlichen Angelegenheiten nicht um die Wahrheit und ebenso wenig um den Sinn, Zweck und Grund eines Lebens handeln kann! Demnach muss man auch hier solange mit diesem Schema fortfahren, bis am Ende nur noch ein Ergebnis übrig bleibt.
 
Das zuletzt erzielte Ergebnis würde in dem Fall der Glaube sein. Allerdings kann man beim Glauben mit Hilfe des negativen Rechnungsweges nicht nachweisen, dass es sich dabei definitiv nicht um die Wahrheit handelt! Infolgedessen hat man aufgrund der Tatsache, dass man bei allen anderen Dingen zu 100% nachweisen konnte, dass es sich bei ihnen nicht um die Wahrheit handeln kann, sozusagen mathematisch den Beweis dafür erbracht, dass es sich bei dem Glauben um die Wahrheit handelt! Die Wahrheit die es zu leben gilt.
 
Folglich muss jeder Mensch in seiner persönlichen Rechenschaftsabgabe vor Gott sein Hauptaugenmerk auf folgende Dinge setzen:
 

  • Strebe nach der Wahrheit!
  • Was tust du?
  • Wie verhältst du dich?
  • Worin investierst du deine Kräfte, deine Begabungen, deine Hoffnung und dein Leben?
  • Entspricht dein Tun und dein Handeln tatsächlich dem Sinn, Zweck unf dem Grund der Erschaffung des Universums, der Erde, des Menschen und allem?
  • Sagt dir dein Herz, dass du deinem Leben einen Sinn schenkst?

 
Wenn du nun ehrlich zu dir selbst bist, wirst du mit Leichtigkeit die Wahrheit von der Lüge, den Sinn von der Sinnlosigkeit unterscheiden können. Nimm dir auf diesem Weg jede Einzelheit, die diese Welt zu bieten hat, vor. Dabei wirst du ein ums andere Mal die Lüge und die Sinnlosigkeit erkennen!
 

Doch sobald du den Glauben unter die Lupe nimmst, wirst du merken, dass es sich dabei nicht um eine Lüge oder etwas Sinnloses handelt! Daran wird sich niemals etwas ändern, und auch wenn du krampfhaft versuchst, dem Glauben auf jeden dir möglich erscheinenden Weg nachzuweisen, dass es sich dabei nicht um die Wahrheit handelt, wirst du scheitern! Bitte versuche es. Nur zu …

 

Öffne deinen Mund
 
Schlussfolgernd können wir nun dank des negativen Rechnungsweges mit absoluter Sicherheit sagen, dass es sich bei dem Glauben definitiv um die Wahrheit handelt! Demnach wissen wir nun auch, dass es sich bei allem, was diese Welt zu bieten hat, um einen Hauch von Nichts handelt. Allerdings kann diese Erkenntnis alleine auch für ein gewisses Maß an Frustration sorgen, da man sich beispielsweise folgendes denken könnte: „Na toll! Zum einen weiß ich jetzt, dass diese Welt ein riesiges Lügenbündel ist, aber anderseits habe ich keinen Schimmer davon, was nun wirklich wahr ist!“ Dieser Widerspruch entsteht durch den Fakt, dass der Glaube ein hingebungsvolles Herz verlangt. Daher werden einem Menschen, der keinen Funken an Glauben in seinem Herzen trägt, nicht einmal alle Beweise der Welt weiterhelfen!
 
Infolgedessen gehen wir nun direkt zum 2. Weg der Beweiserbringung des Glaubens über. Dieser Weg gestaltet sich äußerst einfach, indem man sich lediglich mit seinen eigenen Worten an Gott wendet und Ihn dabei darum bittet, ihm zu zeigen, dass Er ihn hört! Und jene, die sich nun aufgrund ihres mangelnden Glaubens denken, es gäbe eh niemanden, der ihnen zuhört, und es ihnen deshalb so vorkommt, als ob ein Verrückter Selbstgespräche führt, müssen trotzdem versuchen, diese Denkbarriere beiseite zu legen und sich so wie ein gläubiger Mensch an Gott wenden:
 

„Gott! Ich möchte an Dich glauben und ebenso möchte ich
Dich kennenlernen. Ich weiß, dass ich Dich niemals sehen
werde, allerdings kann ich Dich um Dinge bitten, durch die ich
schlussfolgern kann, dass Du mich erhörst. Daher bitte ich Dich
nun um dieses und jenes. Und selbst wenn ich dann sehe, dass
Du meiner Bitte nachkamst, werde ich mir bestimmt einige Male
versuchen einzureden, dass es sich dabei lediglich um einen Zufall
handelt oder es auch unabhängig von meiner Bitte an Dich
eingetreten wäre usw. Doch zu guter Letzt werde ich nicht darum
herumkommen, mir die Wahrheit einzugestehen. Die Wahrheit,
dass Du mich hörst und mir meine Bitten und Wünsche erfüllst.“

Des Weiteren muss man an dieser Stelle Gott vor allem darum bitten, ihm bei den Dingen zu helfen, die man bisweilen nicht auf die Reihe bekam oder mit denen man nicht zurechtkommt usw. Auf diesem Weg wird man mit spielender Leichtigkeit beobachten können, dass sich im Leben – bei allem, worum man Gott bat – eine positive Veränderung einstellte. Folglich muss man am Ball bleiben, indem man diesen Weg solange beschreitet, bis Gott uns zum Glauben führt und uns das Gefühl ins Herz legt, Ihn kennengelernt zu haben.
 
Demnach kann man – wenn man wirklich will – bei allem, was man tut oder was um einem herum geschieht, den Glauben und somit Gott sehen! Denn wenn du das eben erklärte Verhalten mit dem Motiv, Ihn – den Ewigen – wahrhaftig kennenlernen sowie an Ihn glauben zu wollen, an den Tag legst, dann wird Gott jedes einzelne deiner ausgesprochenen Worte hören, Folge leisten und dir den Glauben an Ihn schenken.

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