„Mass’ei“ auf einen Blick

Inhaltsangabe - Abschnitt für Abschnitt + Erläuterungen zur Haftarah und Psalm 49 - Gedanken über Geld

3 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 06.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

 
 
1. Abschnitt (33:1 – 33:10)
 
„Eleh Mass’ei Bnei-Israel …“ – „ Dies ist die Zugordnung der Kinder Israels…“
Zu Beginn wird der Weg der Bnei Israel durch die Wüste wiederholt. Der erste Abschnitt beschreibt sieben der 42 Etappen.
 
 
2. Abschnitt (33:11 – 33:49)
 
Die Routenbeschreibung wird fortgeführt und die restlichen Etappen beschrieben. Es wird wiederholt, dass Aharon, Moschehs Bruder, im Alter von 123 Jahren auf dem Berg Hor starb.
 
 
3. Abschnitt (33:50 – 34:15)
 
Gott spricht zu den Bnei Israel und befiehlt ihnen, alle Bewohner des Landes vor sich herzutreiben, ihre Götzen zu zerstören und das Land in Besitz zu nehmen. Bewohner aber, die im Land zurückbleiben, werden wie Dornen in einem Auge sein und die Bnei Israel bedrängen.
Auch werden die Grenzen von Erez Israel beschrieben.
 
 
4. Abschnitt (34:16 – 34:29)
 
Und Gott bestimmt die Fürsten eines jeden Stammes unter den Bnei Israel mit Namen. Sie haben die Aufgabe, das Land unter ihrem Stamm aufzuteilen.
 
 
5. Abschnitt (35:1 – 35:8)
 
Jeder Stamm soll den Lewi’ im und ihrem Vieh Städte und Land zum Wohnen geben. Von den 48 Städten sollen sechs Zufluchtsorte für Totschläger sein.
 
 
6. Abschnitt (35:9 – 35:34)
 
Diese Städte sollen auch als Zuflucht für jene dienen, die Blutrache verübt haben. Drei dieser Städte sollen diesseits, drei jenseits des Jardens liegen. Dorthin können Totschläger und Bluträcher fliehen und bleiben, solange der Kohen haGadol (Hohepriester) lebt. Erst dann dürfen sie zu ihrem Besitz zurückkehren. Wer aber einen Menschen ermordet, der soll getötet werden.
 
 
7. Abschnitt (36:1 – 36:13) / Maftir (36:10 – 36:13)
 
Das Buch BeMidbar endet mit dem Gebot Gottes, dass junge Frauen, die nach dem Gesetz Bodenbesitz von ihrem Vater erben werden, sich mit einem Sohn ihres Stammes verheiraten sollen, damit nicht durch Heirat im Gebiet des einen Stammes ein Gebiet eines anderen Stammes entstehe.
 
 
Haftarah: Jirmijahu 2:4 – 2:28, 3:4
 
In dieser Haftarah beschreibt Jirmijahu, wie das Volk Gottes Liebe mit Undank erwidert. Als lebendige Darstellung der Untreue des Volkes wird die Erinnerung an die Befreiung aus ägyptischer Knechtschaft und an den Schutz vor den Gefahren und Schrecken der Wüste erzählt.
Das Volk hat Gott immer wieder verlassen, und sein Vergehen hat kein geschichtliches Gegenstück. Die heidnischen Völker blieben ihren Göttern meist treu, obwohl diese ihnen nicht helfen konnten. Es war einst Ruhm und Vorrang des Volkes Israel, unter den Völkern den wahren Gott zu erkennen und zu eigen zu haben. Aber Israel ist ihm untreu geworden und hat sich Falschem und Nutzlosem zugewendet, was unweigerlich Sünden nach sich zieht. Jehudah wird sowohl für den Götzendienst und die Undankbarkeit bestraft als auch dafür, dass es sich auf Assyrien und Ägypten verließ.
 
 
Psalm 49 – Gedanken über Geld
 
Sowohl im Wochenabschnitt Mass'ej als auch im Psalm 49 ist von Geld die Rede, genauer gesagt: von Sühne- oder Lösegeld (hebr.: Koffer).
In der Tora stehen zwei Verbote nebeneinander: 
 
„Und ihr dürft nicht Sühnegeld nehmen für die Person eines Mörders, der des Todes schuldig ist; sondern er sterbe des Todes. Auch dürft ihr nicht ein Sühnegeld nehmen für den Geflüchteten in die Stadt seiner Freistatt, dass er heimkehre zu wohnen im Lande vor dem Tode des Priesters“ (Bamidbar 35, 31-32). Eine Todesstrafe darf man nicht in eine Geldstrafe umwandeln. Auch verbietet die Tora, den Aufenthalt in einer Schutzstadt durch eine Geldzahlung zu verkürzen. Es gibt jedoch Fälle, bei denen Sühnegeld durchaus angezeigt ist (siehe meine „Tora-Worte“, S. 29 f.).
 
Psalm 49 ermahnt alle Menschen, Vermögensbildung nicht als Lebensziel anzusehen; Geld soll in unseren Augen nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel sein. Kritisiert werden solche Menschen, die ihr Geld nur selbstsüchtig gebrauchen: 
„Die vertrauen auf ihr Vermögen und in ihres Reichtums Fülle ihren Ruhm setzen, und doch den Bruder keiner damit auslösen will, Gott damit nicht sein Lösegeld gibt, denen ist die Auslösung der eigenen Seele zu teuer und sie hört auf in der Ewigkeit“ (Verse 7 – 9).
 
Rabbiner Hirsch kommentiert: „Die haben ihr Geld lieber als ihre Seele, die können es nicht über sich gewinnen, ihre Seele aus der Vernichtung auszulösen, der eine jede Seele verfällt, deren Hiersein nur in selbstsüchtiges Gewinnen und Genießen aufgegangen… Sie haben für die Fortdauer ihrer Seele in der Ewigkeit nichts getan.“
 
Am rechten Umgang mit Geld zeigt sich, ob ein Mensch wesentliche Dinge im Leben erkannt hat oder nicht. Der Psalmist stellt fest: 
„Der Mensch bei aller Würde, wenn er nicht zur Einsicht gelangt, gleicht den Tieren, die verstummen“ (Vers 21; siehe auch Rabbiner Hirschs Kommentar zu Vers 13).
 
 

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.