„Nizawim“ auf einen Blick

Inhaltsangabe - Abschnitt für Abschnitt + Erläuterungen zur Haftarah und Psalm 81 – Gestalten des Götzendienstes

3 Min.

ORD Redaktion

gepostet auf 05.04.21

Inhaltsangabe – Abschnitt für Abschnitt

 

 

1. Abschnitt (29:9 – 29:11)
 
„Watem Nizawim hajom kul’chem lifnei haSchem Elokeichem..“ – „Ihr steht heute alle vor dem Ewigen, eurem Gott…“
In der Fortsetzung seiner vierten Rede betont Mosche, dass das gesamte Volk nun eine Vereinbarung Gott eingegangen ist.
 
 
2. Abschnitt (29:12 – 29:14)
 
Die Bnei Israel sind zu einem Volk geworden, weil Er Awraham, Jizchak und Ja’akow ein Versprechen gegeben hat. Und sein Bund gilt nicht nur für diejenigen, die anwesend sind, sondern auch für jene, die nicht anwesend sind.
 
 
3. Abschnitt (29:15 – 29:28)
 
Mosche warnt das Volk vor der Gefahr des Götzendienstes, der sie schon in Ägypten und in der Zeit nach dem Auszug ausgesetzt waren. Diejenigen im Volk, die der Versuchung erliegen sollten, fremden Götzen zu dienen, werden unter all den fürchterlichen Flüchen leiden, die in der vorherigen Paraschah beschrieben worden sind. Mosche prophezeit außerdem, dass eine zukünftige Generation aus dem Land vertrieben wird und das Land wegen dieser Flüche verflucht wird.
 
 
4. Abschnitt (30:1-30:6)
 
Wenn das Volk dann unter den anderen Völkern leben muss und es dann zum Ewigen zurückkehrt, so wird Er sich erbarmen und das Schicksal des Volkes wenden.
 
 
5. Abschnitt (30:7 – 30:10)
 
Dann wird der Ewige all diese Flüche auf die Feinde des Volkes Israels legen und das Volk wird gesegnet sein mit Überfluss an Glück, Vieh und Ernte.
 
 
6. Abschnitt (30:11 – 30:14)
 
Das Gebot, das Gott dem Volk gibt, ist nicht unerreichbar, weder ist es im Himmel, noch jenseits des Meeres. Vielmehr ist es sehr nahe: in deinem Mund und in deinem Herzen.
 
 
7. Abschnitt (30:15 – 30:20) Maftir (30:18 – 30:20)
 
Wenn du seine Gebote beachtest wirst du leben und der Ewige wird dich segnen. Wenn du dich aber abwendest und vor fremden Götzen niederwirfst, so wird dich Gott vernichten. Gott ruft den Himmel und die Erde als Zeuge an, dass er dir das Leben und den Tod, den Segen und den Fluch vorgelegt hat. So wähle das Leben, auf dass du am leben und in dem Lande bleibst, dass Er Awraham, Jizchak und Ja’akow versprochen hat.
 
 
Haftarah: Jeschajahu 61:10 – 63:9
 
Jeschajahu sagt eine Zeit voraus, in der auf der ganzen Welt Frieden herrschen wird und Jeruschalajim nicht nur wieder aufgebaut worden ist, sondern der Mittelpunkt der Anbetung Gottes für alle Völker der Welt sein wird. Und die Völker der Welt werden nicht nur Gott als den Einen, sondern auch das Volk Israel als SEIN Volk anerkennen. 
 
 
Psalm 81 – Gestalten des Götzendienstes
 
Die Tora verbietet jede Form des Götzendienstes (hebr: Awoda Sara) im Dekalog, der sowohl im Wochenabschnitt Jitro als auch im Wochenabschnitt Wa’etchanan steht, und auch an zahlreichen weiteren Stellen (siehe Rabbiner Hirsch, Chorew, Kapitel 16).
 
Im Wochenabschnitt Nizawim heißt es: 
„Und sie gingen und dienten fremden Göttern und bückten sich vor ihnen; Götter, die sie nicht gekannt und er ihnen nicht zugeteilt. Da erglühte der Zorn des Ewigen über dieses Land, dass er darauf den ganzen Fluch brachte, der in diesem Buch geschrieben ist“ (Dewarim 29,25 und 26). Auch lesen wir: „Wenn aber dein Herz sich dahin wendet, dass du nicht gehorchen willst, und dich hinreißen  lässest und anderen Göttern dich hinwirfst und ihnen dienst: so habe ich es euch heute angekündigt, dass ihr rasch zugrunde gehen, dass ihr nicht lange Zeit auf dem Boden vollbringen werdet, wohin zu kommen und ihn in Besitz zu nehmen du jetzt den Jarden überschreitest“ (Dewarim 30, 17 und 18).
 
Vor der Gefahr des Götzendienstes warnt auch Psalm 81: „Nicht soll in dir ein fremder Gott sein, nicht sollst du dich niederwerfen einem Auslandsgott. Ich bin der Ewige dein Gott, der dich aus dem Land Mizrajim  hinaufgeführt. Tue weit deinen Mund, dass ich ihn fülle“ (Verse 10 und 11). A. Chacham macht darauf aufmerksam, dass der Psalmist auf den Anfang des Dekalog Bezug nimmt. (Daher hätte man Psalm 81 Jitro oder Wa’etchanan zuordnen können.)
 
Wenn von Awoda Sara die Rede ist, sollte man nicht nur an ausgestorbene Gestalten des Götzendienstes denken. Der Psychiater Henri Baruk stellte fest: 
„Die neuen Götzen heißen nicht mehr Baal und Aschterot, sondern Staat, Blut, Rasse und Macht.“ Rabbiner J. B. Soloveitchik erklärte: „Wenn irgendetwas, das nicht Gott ist, zu einem absoluten Wert gemacht wird, dann haben wir einen Fall von Awoda Sara vor uns.“
 
 
Klicken Sie bitte hier, um die Webseite der ORD zu besuchen.

Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Danke fuer Ihre Antwort!

Ihr Kommentar wird nach der Genehmigung veroeffentlicht.

Fuegen Sie einen Kommentar hinzu.