Pekude-Psalm 45

Unser Wochenabschnitt erzählt von der Vollendung der Konstruktion des Heiligtums ...

2 Min.

Prof. Dr. Yizhak Ahren

gepostet auf 17.03.21

Pekude-Psalm 45

Momente der Weihung

 

Unser Wochenabschnitt erzählt von der Vollendung der Konstruktion des Heiligtums: „Ganz so wie der Ewige Mosche geboten hatte, also hatten Israels Söhne die ganze zu lösende Aufgabe vollbracht. Mosche sah das ganze Werk und siehe, sie hatten es ausgeführt; wie der Ewige geboten, also hatten sie getan: da segnete sie Mosche“ (Schemot 39, 42 und 43). Raschi erklärt, wie Mosche sie segnete: „Er sprach zu ihnen: Möge es der Wille Gottes sein, dass Seine Glorie auf eurem Händewerk ruhe: ‚Werde uns, Herr unser Gott, das Beglückende: das Tun unserer Hände gründe auf uns, und das Tun unserer Hände stelle Du fest'  (Psalm 90,17 in der Übersetzung von Rabbiner  Hirsch). Warum Rabbiner Yizhak in seinem Werk „Schire HaLeviim“ Vers 17 unserem Wochenabschnitt zugeordnet hat, versteht man ohne weitere Erklärung.
 
Warum wurde Psalm 45 Pekude zugeordnet? Dieser Psalm wurde zur Hochzeit eines Königs verfasst. Bei einem solchen Anlass kommt eine freudige Stimmung auf, und auch die Vollendung des Heiligtums war ein erhebender Moment. Nur durch eine koordinierte Zusammenarbeit wurde das Heiligtum vollendet; eine Hochzeit markiert den Beginn des Zusammenlebens von Braut und Bräutigam. Mosches Segen haben wir bereits zitiert. Dem König wünscht der Psalmist: „An deiner Väter Stelle mögen deine Söhne treten, mögest du sie setzen zu Fürsten im ganzen Land“ (Vers 17).
 
Der Midrasch (Schemot Rabba, Abschnitt 51,1) bringt einen Vers aus Pekude mit einem Vers aus Psalm 45 in Verbindung „Und sie brachten die Wohnung zu Mosche…" (Schemot 39, 33).  Der Midrasch erklärt: „In bunten Gewändern wird sie zum König geführt, Jungfrauen hinter ihr, ihre Gespielinnen, dir zugebracht“ (Vers 15). Der Midrasch interpretiert jedes Wort dieses Verses als eine Andeutung auf Mosche und die zu ihm gebrachte Wohnung. Dieseaggadische Auslegung entspricht natürlich  nicht dem einfachen Wortsinn des Psalmverses.

 

 

Der Autor ist Psychologe und hat an der Universität Köln gelehrt.

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