Spiritueller Aufstieg

Wenn du Gott dienst, weil du Angst hast, bestraft zu werden, machst du einen sehr großen Fehler, denn HaShem will dich nicht bestrafen!

Die Weisen Israels nennen Gott Av HaRachaman – der barmherzige Vater. Da Er uns unbeschreiblich liebt und uns unglaublich schnell vergibt. Er will unser Herz! Nur mit Liebe kannst du eine erfüllte und lebendige Beziehung mit Gott erleben.

Irat Shamaim bedeutet nicht, vor HaShem Angst zu haben, weil Er uns bestrafen will. Er will uns nicht bestrafen!

Die Angst davor, von Gott bestraft zu werden, ist die niedrigste Glaubensstufe. In der Regel startet jeder, der sich HaShem nähert, hier. Doch viel zu viele bleiben dort hängen, ohne wirklich aufzusteigen. Diese Angst wird mit Irat HaOnesch definiert. Der Ramchal sagt, dass diese Art der Gottesfurcht nur etwas für ungebildete Menschen (Amey HaAretz) ist oder für jene, die leichtsinnig denken (kaley daat).

Natürlich gibt es Strafen, aber doch nur, weil man sich halt die Finger verbrennt, wenn man ins Feuer greift. Ein Leben ohne die Tora gleicht einem Leben, wo man ins offene Feuer läuft und sich dadurch dann logischerweise verbrennt. Die Strafe ist somit mehr oder weniger eine logische Konsequenz. Wer das versteht befindet sich zwar eine Stufe höher, aber immer noch auf einem eher niedrigen Glaubenslevel. Unsere Weisen definieren dieses Level mit Irat HaChet, die Angst vor der Sünde an sich, was bedeutet, ich verstehe, dass die Sünde an sich mir großen Schaden zufügt, daher lass ich es lieber.

Um die Worte des Ramchal aufzugreifen, sind wir weder ungebildet noch denken wir leichtsinnig. Daher orientieren wir uns an der Irat HaRumemut, der hoch erhabenen Gottesehrfurcht. Sie geht direkt mit dem Gebot, HaShem zu lieben, einher.

David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.