Erwartungslos leben

Neulich wurde ich von einem College of Management zu einem Panel mit Studenten eingeladen ...

3 Min.

Rabbiner David Kraus

gepostet auf 15.03.21

Was kann man von einem 100 Schekel-Geldschein lernen?

 

Neulich wurde ich von einem College of Management zu einem Panel mit Studenten eingeladen.

 

Anstatt von mir zu erzählen, so wie es die anderen Panel-Teilnehmer taten, habe ich spontan einen 100 Schekel-Geldschein herausgeholt.

 

„Wer will das Geld?“, fragte ich die Studenten.

 

Fast alle Studenten haben ihre Hand gehoben.

 

Einige lächelten. Ein Student rief aus der Ecke: „Wo liegt der Sketch?“

 

Ich fragte erneut: „Wer will das Geld?“

 

Einige der Studenten riefen mir nun zu: „Ich, ich!“

 

Ich sah sie weiter an, hielt ihnen die 100 Schekel entgegen und sagte: „Ich werde euch jetzt das letzte Mal fragen: Wer will das Geld?“

 

„Ich, ich!“ haben sehr viele Studenten lautstark gerufen und mit heftigen Handbewegungen demonstriert.

 

Und dann stand auf einmal ein Mädchen auf, kam mir entgegen, streckte ihre Hand aus und schnappte sich das Geld!

 

Ich war glücklich darüber, lächelte und sagte: „Im Leben wird dir in der Regel niemand das geben, was du wirklich verdient hast. Sei es eine Chance, eine Wertschätzung oder was auch immer. Die meisten Menschen werden dich immer unterschätzen, dich reduzieren, sich über dich lustig machen oder denken, dass du weniger wert bist, sogar viel weniger wert. Wenn du also etwas willst, dann steh ganz einfach auf und nimm es dir!

 

Du hast Angst? Wovor? HaShem, der König der Welt, ist mit dir! Vertraue auf HaShem und Er wird dich mit Liebe umgeben.

 

Das Erste, was zählt, wenn ein Mensch von Erfolg träumt – sei es im Gottesdienst oder in irgendeiner Sache –, ist, keine Angst zu haben, nicht mal einen Funken von Angst. Jegliche Angst ist in Wahrheit ein herzlicher Anstoß, ein powervoller Antrieb, ein so wichtiger Impuls.

Das hebräische Wort für Angst ist Pachad. Wenn man nun das hebräische Wort von hinten nach vorne liest, erhält man das Wort Dachaf, was eben Anstoß, Antrieb, Impuls bedeutet.

 

Rabbi Nathan Shapira (Baal Megale Amukot) sagt, dass Angst die größte Unreinheit in der Welt ist!

 

Rabbi Nathan aus Breslev lehrt uns: Als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde, betete der König für das Wohl Daniels. Der König hatte Daniel geliebt. Er wollte nicht, dass dem Daniel etwas passiert.

 

So betete der König für ein Wunder, auf das die Löwengrube unsichtbar werde. Der König wusste, dass Daniel ein heiliger Mann war und daher war ihm klar, dass die Löwen ihm kein Haar krümmen werden, dass keiner der Löwen sich dem Daniel nähern wird!

 

Dem König aber war Angst und Bange, dass die blutdurstigen Menschen – die ja nur darauf warteten, zu sehen, wie die Löwen sich über Daniel hermachen – dann auch Pfeile auf Daniel in die Löwengrube abfeuern würden.

 

Daniel selbst wusste, dass die Menschen Blut sehen wollen, die echte Gefahr also von den Menschen ausgeht, aber dennoch hatte er keine Angst, denn er hielt an seinem Glauben fest. Sein Herz wurde mit der Kraft des Glaubens erfüllt. Daniel sagte: „Gott beschützt mich vor den Löwen. Er wird mich auch vor den Pfeilen beschützen.“

 

Willst du etwas? Hör auf zu jammern, dass du es verdient hast, aber es dir niemand gibt oder gönnt. Steh auf und nimm es dir, und wenn das nicht geht, dann steh auf und baue dir deine Welt so wie sie dir gefällt. Verändere deine Position. Hab keine Angst!

 

Good luck with blessings aus Jerusalem.

 

 

David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.

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