Im richtigen Modus

Der vordere Teil des menschlichen Gehirns wird als medialer präfrontaler Cortex bezeichnet und unterteilt in den rechten und linken Teil. Der linke Frontallappen steuert den Überlebensmodus, das bedeutet, der Überlebensmodus ist immer aktiv, aber er ist nicht immer total aktiv, sondern immer abrufbereit. Du greifst beispielsweise auf eine heiße Herdplatte. In dem Moment wird der Überlebensmodus aktiviert und tut alles, damit du jetzt die richtigen Handlungen durchführst und die richtigen Entscheidungen triffst, damit diese Verbrennung nicht zu einer Amputation führt, Gott bewahre.

Oder es ist ein Autounfall passiert. Dabei schaltet dein Überlebensmodus in diesem Moment sofort vom Standby auf Aktion und hilft dir, die richtigen Emotionen zu finden, um die notwendigen Prozesse zum Überleben einzuleiten.

Der rechte Frontallappen des präfrontaler Cortex ist der Schaffermodus. Du bist der Künstler und bist immer am kreieren, das bedeutet, dass der linke und der rechte Frontallappen – diese Hirnstruktur – im Menschen die notwendige Bedingung für eine situationsangemessene Handlungssteuerung, die auch unsere emotionalem Prozesse reguliert.

Der linke Frontallappen – in dem sich der Überlebensmodus befindet, das heißt, der ständig auf Standby ist und wenn etwas passiert (Verbrennung, Unfall, Terror), er auf Aktion schaltet – beträgt an Kapazität nur 8 Prozent (in Aktion).

Die ganze Energie befindet sich zu 92 Prozent im rechten Frontallappen, dem Schaffer- und Kreationsmodus.

Es befindet sich ein Mensch in einem finanziellen Überlebenskampf, weil er es wegen seinem Schuldenberg nicht schafft, das Geld nach Hause zu bringen. Solche Menschen laufen im 8 Prozent Modus, das bedeutet, sie laufen den ganzen Tag mit einer situationsangemessenen Handlungssteuerung herum und eine Regulierung ihrer emotionalen Prozesse von 8 Prozent, weil sie gedanklich und emotional ständig nur am Überleben sind.

Diese 8 Prozent sind ein Kommando, das uns wachrütteln soll. Du hast einen Unfall und rufst den Rettungsdienst. Jeder weiß es von einem Unfall, da kommt der Sanitäter mit Erste Hilfe und später geht es dann weiter. Das bedeutet, im linken Frontallappen befindet sich nur die Erste Hilfe.

Aber die echte Hilfe befindet sich auf der rechten Gehirnseite mit 92 Prozent absoluter Potentialentfaltung, wo du 92 Prozent deines Potentials richtig ausschöpfen kannst, um Vollgas dahin zu kommen, wohin du willst.

Menschen, die das nicht wissen, nutzen lediglich die linke Gehirnseite. Sie befinden sich also immer nur im Erste-Hilfe-Modus und kommen aber nicht in Bewegung. Deshalb sind sie gestresst, überfordert, haben ständig Kopfschmerzen, ständig lustlos, verzweifelt, in tiefer Lustlosigkeit und so weiter. Und das macht das Leben wirklich schwer.

Hier müssen wir also den Ansatz bringen: Man muss den Sprung von der linken Seite auf die rechte Seite schaffen. Wie macht man das am besten? Wie schafft man es von seiner Ersten Hilfe diese 8 Prozent Phase zu verlassen und wirklich dahin zu springen, wo sich die echte Hilfe befindet – 92 Prozent des Potentials warten nur darauf, damit wir beginnen mit ihm zu arbeiten. Wie schafft man den Übergang?

In der Psychologie gibt es bezüglich darüber sehr viel. Rabbi Nachman aus Breslev hat uns etwas geschenkt – das Hitbodedut, dem persönlichen Herzensgespräch mit HaShem allein in der Abgeschiedenheit. Das ist das Größte und Höchste, was es auf der Welt gibt.

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Gott des Lebens, hilf mir, mit aller Kraft zu beten, die ich aufbringen kann.

Ach könnte ich nur all meine Energie in jedes Wort – ja, in jeden Buchstaben – meines Gebetes legen, ich weiß, das würde mir neue Kraft schenken …

und einen neuen Geist.

"Das Gebet zum Allmächtigen ist mein Leben", spricht der Psalmist. Bitte hilf mir beten.

(Likutei Moharan, Band 1, Lektion 9)

David Kraus (M.A in Psychologie und Integrativer Psychotherapie | Dipl. Paar- und Familientherapeut | Dipl. Pädagogischer Elternberater) ist Oberrabbiner der Jüdisch-Chassidischen Kultusgemeinde Breslev Deutschland / Israel mit Sitz in Hanau. David Kraus finden Sie bei Facebook.