Mikwe in Jerusalem

Was ist eine Mikwe?

Eine Mikwe ist ein spirituelles Ritualbad. In der Natur Israels und überall auf der Welt gibt es dieses in Unmaß. Beispielsweise findet man diese Wasserbäche auch in Berggewölben. Sie bilden etwas sehr Spirituelles und sehr Reines.

Es gibt aber auch wundervolle Mikwe-Bäder mit speziellen Mikwe-Becken. Besonders Frauen pflegen, darin einmal im Monat einzutauchen, da es so das jüdische Gesetz für eine jüdische Frau vorschreibt. Auch Männer pflegen täglich in die Mikwe einzutauchen, vor allem chassidische Juden tun das. 

Nun aber zum eigentlichen. Im Judentum gibt es etwas sehr Interessantes. Mann und Frau führen in ihrer gemeinsamen Ehe einen sehr interessanten Dialog. Interessant, da sie in einem Zwei-Wochen-Takt leben: Zwei Wochen ist die Frau erlaubt und zwei Wochen ist sie nicht erlaubt.

Was bedeutet erlaubt und nicht erlaubt?

Es bedeutet, dass sie in den zwei Wochen, wo eine Frau nicht ihre Regel hat, das Paar nun miteinander sein darf, sie dürfen sich also körperlich nahe sein, sich berühren und gemeinsam im selben Bett schlafen, sie sollten sich küssen und umarmen. Aber in den zwei Wochen, in denen die Frau ihre Regel hat, darf ein Mann mit seiner Frau nicht intim werden und die zwei dürfen sich in dieser Zeit auch nicht berühren. Keine Art der Berührung ist hier erlaubt.

Warum ist das so?

Unsere Weisen, die Weisen Israels haben hier etwas sehr Interessantes offenbart. Wir wissen ja, dass unser Leben von der Vielfalt und der Abwechslung geprägt ist. Alles, was zur täglichen Routine wird, wird mit der Zeit langweilig. Deswegen suchen wir schnell eine Abwechslung. Du fährst jetzt schon zwei Jahre dasselbe Auto – du willst ein neues. Ja, das Handy ist nun auch schon ewig bei dir, so willst du nun natürlich auch schnell ein neues Handy. Und dieselbe Gefahr besteht demnach auch innerhalb einer Beziehung.

Wenn man immer dasselbe hat, man immer dasselbe mit dem, so oft man möchte und wann man will tut, wird somit etwas also auch nicht beschränkt, so verliert dieses gewisse Etwas an Wichtigkeit für einen Menschen. Um diese Wichtigkeit immer am obersten Level zu halten, legt uns die Tora ans Herz, dass ein Paar zwei Wochen Pause machen soll – zwei Wochen ja, zwei Wochen nein. In diesen zwei Wochen, in denen ihr euch erlaubt seid und in denen ihr euch berühren dürft, ihr euch küssen und umarmen dürft, verbindet ihr euch auf körperlicher und mentaler Ebene. Aber mal ehrlich, wann hattest du dein letztes Date mit deinem großen Schatz – auf rein mentaler Ebene? Wann hast du dich das letzte Mal mit deinem Partner auf rein emotionaler Ebene getroffen?

Treffe dich mit deinem Partner! Sei ein Schatzsucher, hast du eine Lovemap – eine Lovemap wie eine Landkarte? Weißt du, was im Herzen deiner Frau eigentlich los ist? Weißt du, was eigentlich im Herzen deines Mannes los ist? Kennst du diese Lovemap? Kannst du dich damit identifizieren? Hast du dich jemals gefragt: „Was ist eigentlich der intimste Wunsch meiner Frau?“, „Was wünscht sie sich?“, „Was sind ihre Sehnsüchte und ihre Verlangen?“ So muss sich auch eine Frau fragen: „Was möchte eigentlich mein Mann?“, „Was möchte er erreichen?“, „Welche Träume und Visionen hat er?“

Die zwei Wochen, in denen sich ein Paar körperlich nicht nahe kommt, sind genau dafür gedacht, um sich diese Fragen zu beantworten, indem sich beide eine Lovemap erstellen. Stellt euch in dieser besonderen Zeit die intimsten Fragen: „Wie geht es dir eigentlich in der Arbeit?“ Diese zwei Wochen der körperlichen Ruhephase ist perfekt dazu geeignet, sich solch eine Lovemap anzufertigen, um die emotionale Bindung zu stärken.

Aus psychologischer Sicht gibt es dazu auch eine wertvolle Erkenntnis

Durch die unbegrenzte Vielfalt, Routine und durch Gewohnheiten schweift ein Paar von ihrer Ehe ab. Die Liebe erfriert. Wie das genau passiert? Es gibt ein spezielles Hormon, das für die Verbindung zwischen Mann und Frau verantwortlich ist. Dieses Hormon gibt einem Menschen das Gefühl, dass er diese Person braucht. Er kann nicht ohne diese Person sein.

Wann wird dieses Verbindungshormon bei Frauen ausgeschüttet?

Insbesondere dann, wenn sie mit ihrem Partner intim wird, wird dieses Hormon aktiviert, durch den Akt selbst kommt also das Hormon zu tragen, es vermittelt der Frau das Gefühl: „Ich möchte mit diesem Mann zusammen sein.“

Das ist auch der Grund, warum so viele Frauen nicht von Männern loskommen, wo eigentlich klar ist, dass keine Basis für ihre Beziehung vorhanden ist. Da sie oft intim sind, schaffen sie es nicht, von diesen Männern die es offensichtlich nicht ernst meinen, loszukommen. Immer wieder gibt es diesen Schub des Verbindungshormons.

Bei den Männern schaut es aber ganz anders aus

Nicht während der Intimität selbst kommt dieses Hormon zum Tragen, sondern bei Aussicht auf die Intimität wird dieses spezielle Hormon ausgeschüttet. Ein Mann der die Aussicht darauf hat, dass er sich bald mit seiner Frau verbinden kann, verbindet sich in diesem Moment auch emotional mit ihr.

Dies wusste schon die Tora und so steht es im Talmud geschrieben. Seid zwei Wochen zusammen. Das hebt den hormonellen Spiegel der Frau. Alles in ihr befindet sich im Gleichgewicht. Umgekehrt so auch beim Mann, da die Aussicht auf die intime Nähe mit seiner Frau hier eine wichtige Rolle spielt. In diesen zwei Wochen tankt er auf, emotional. Er will mit seiner Frau zusammen sein, darf sie aber nicht berühren, stattdessen muss er eine emotionale Nähe herstellen, eine Lovemap anfertigen! Jetzt spürt er die Verbundenheit. Und dann ist er wieder zwei Wochen mit ihr zusammen, so ist alles ist toll und schön.

Das ist auch der Grund, warum man im Judentum ins Ritualbad geht und sich spirituell reinigt, um es durch dieses Wasser darzustellen. Man taucht in das Wasser ein und taucht auf. Das Wasser ist etwas Dynamisches, etwas Reines. Deswegen geht eine jüdische Frau ins Ritualbad und taucht ins Wasser ein.